Inkontinenz, dh unfreiwilliger Urinverlust, ist ein ziemlich häufiges Phänomen, insbesondere bei Frauen. Es wird geschätzt, dass etwa 20% der weiblichen Bevölkerung über 40 Jahre Inkontinenzsymptome haben, wobei das Problem mit zunehmendem Alter häufiger auftritt.
Viele Frauen empfinden Inkontinenz als eine Bedingung, an die sie sich gewöhnen sollten, und melden sich nicht bei ihrem Arzt. Natürlich haben sie nicht recht. Inkontinenzsymptome können entweder mit einfachen diätetischen Eingriffen oder mit Medikamenten oder Operationen wirksam behandelt werden.
In einigen Fällen kann Inkontinenz nach einer vaginalen Entbindung oder einem Kaiserschnitt auftreten. Es ist ein vorübergehendes Phänomen, das einige Tage oder Monate andauern kann, aber normalerweise mit Gewichtsverlust und Bewegung nachlässt.
Die Ursachen für Inkontinenz sind unterschiedlich, wobei die meisten Fälle auf eine sogenannte Inkontinenz nach Anstrengung oder Stressinkontinenz zurückzuführen sind. Es tritt auf, wenn die Beckenbodenmuskulatur entspannt ist, was zur Folge hat, dass die Blase nicht richtig kontrolliert wird, wenn der Druck in ihr eine bestimmte Grenze überschreitet, z. B. bei Husten, Niesen, Lachen oder Bewegung. Die zweithäufigste Art von Inkontinenz ist die dringende Art von Inkontinenz, bei der der Patient ein starkes Harnbedürfnis verspürt und häufig vor Erreichen der Toilette Urin verliert. Zwangsinkontinenz ist mit einer Blasenüberempfindlichkeit unbekannter Ätiologie verbunden oder kann das Ergebnis einer neurologischen Erkrankung sein. In einigen Fällen ist die Inkontinenz vom gemischten Typ, dh beide Typen existieren nebeneinander, wie oben beschrieben.
Um die Symptome zu verbessern, reicht es oft aus, das Körpergewicht um 5-10% zu reduzieren, um den Druck in der Blase zu verringern und die Aufnahme von Flüssigkeiten, insbesondere Koffein, zu begrenzen.
Die Stärkung der Beckenbodenmuskulatur kann auch dazu beitragen, die Blase bei Stressinkontinenz effektiver zu kontrollieren. Dies wird mit Beckenbodenübungen erreicht, die auch als Kegel-Übungen bezeichnet werden und auf einer abwechselnden Straffung und Entspannung der Beckenbodenmuskulatur beruhen.
Bei der Behandlung von Stressinkontinenz werden hauptsächlich invasive Techniken eingesetzt, beispielsweise die Anwendung des Tension free Vaginal Tape (kurz TVT) der zur Straffung der Harnröhre beiträgt. In Fällen, in denen eine Operation ausgeschlossen ist, werden Kollageninjektionen mit recht zufriedenstellenden Ergebnissen verabreicht.
Die Zwangsinkontinenz wird hauptsächlich mit einer konservativen Behandlung behandelt, die aus Anticholinergika besteht. Alternativ wird die Neurostimulation mit einem Gerät oder Botox-Injektionen verwendet, um unwillkürliche Blasenkontraktionen über die Nerven zu behandeln, die sie steuern.